Pater Mathew Naickomparambil ist der bekannteste katholische Priester in Indien
und Gründer des weltgrößten Exerzitienzentrums.
Aus
Indien kommen seit geraumer Zeit wichtige Anstöße für die Neuevangelisation.
Inzwischen hat sich in unserer Kirche eine regelrechte Aufbruchsbewegung
entwickelt.
Bericht von Pfarrer i. R. Hansmartin Lochner
"Unserer katholischen
Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die
Gläubigen. Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt die Überzeugung,
neue Christen gewinnen zu können."
So hat Bischof Wanke im Begleitbrief zum Wort
der deutschen Bischöfe "Zeit der Aussaat" geschrieben. Aber während in
Deutschland diese Überzeugung weitgehend fehlt und der Glaube unter Kindern,
Jugendlichen und jungen Familien drastisch zurückgeht, gibt es Gegenden in der
Welt, in denen der Glaube sich im Gegensatz dazu sprunghaft ausbreitet. Eine
davon ist Kerala an der Südspitze Indiens. Dort wirkt der Heilige Geist seit
einigen Jahren sehr mächtig, so dass sich Tausende neu zum Christentum bekehrt
haben. Vor allem sind es die Exerzitienhäuser, die diese Bekehrungswelle
vorantragen. Die "kleinen" Häuser haben pro Woche bis zu 1000 Teilnehmer, das
größte aber in Potta, das "Divine Retreat Centre Muringoor", erreicht
wöchentlich bis zu 30000 Menschen, unter denen sich auch viele Moslems, Hindus
und Buddhisten befinden.
Und diese Besucher hören nicht nur die unverkürzte
Botschaft Jesu. Sie erleben vielmehr auch, dass Jesus heute noch genauso
machtvoll wirkt wie in der frühen Kirche und seine Botschaft durch Zeichen und
Wunder bekräftigt. Eine Reihe der in diesen Häusern wirkenden Patres sind in den
letzten Jahren nach Deutschland gekommen, um auch hier Menschen neu zu Gott zu
bekehren. Wo ihr Kommen angekündigt wird, dort versammeln sich oft mehrere
hundert Menschen, um ihre Botschaft zu hören. Und nicht wenige von ihnen
bekehren sich von einem Leben der Sünde hin zu einem neuen Leben mit Gott.
Menschen, die oft viele Jahre fern von Gott lebten, bekennen - oft genug unter
Tränen - ihre Sünden und bitten um ein neues Erfüllt werden mit dem Heiligen
Geist.
Wenn man erleben will, wie Menschen heute neu zum Glauben kommen - hier
kann man es mit eigenen Augen sehen und erleben. Einer der erfahrensten dieser
indischen Priester ist Pater Mathew Naickomparambil
V.C., der Gründer und Leiter
jenes großen Zentrums in Potta/Kerala. Wie viel Großes und Gutes könnte doch auch bei uns hier geschehen, wenn Hunderte
von Priestern in der Kraft des Heiligen Geistes dazu übergehen, die Botschaft
Jesu klar und ohne Kompromisse zu verkünden; wenn seelische und körperliche
Heilungen geschehen; wenn die Charismen der Erkenntnis, der Weisheit und der
Unterscheidung der Geister wieder Allgemeingut werden und wenn viele Neubekehrte
ihren Mitmenschen Zeugnis davon geben, was Gott Großes an ihnen getan hat.
Wahrlich, das könnte der Anfang jener Neuevangelisation sein, die wohl kaum ein
Land so nötig hat wie Deutschland.
Die
Exerzitienhäuser in Kerala
Die
Erneuerungsbewegungen in Indien breiten sich durch kleine Zellen überallhin aus.
Dort kommen Menschen verschiedener Herkunft und Altersstufen regelmäßig
zusammen, um ihre Erfahrungen aus-zutauschen und den Herrn zu preisen. Der
Heilige Geist führt hier auch viele Menschen, die sich der Kirche entfremdet
haben, wieder zusammen. Der Eifer und die Begeisterung, die er bewirkt,
verändern ganze Familien. Die Ausgießung des Heiligen Geistes geschieht
weitgehend durch Exerzitienhäuser, die über das ganze Land verteilt sind. Es
gibt über 25 derartige Exerzitienzentren.
Das größte ist das "Divine Retreat
Centre"
Muringoor in Mittelkerala, das von den Vinzentinern gegründet wurde.
Jeden Samstag kommen dort Tausende von Menschen aus dem ganzen Land und
auch vom Ausland zusammen und suchen Befreiung von ihren Lastern, Krankheiten
und Seelenqualen. Woche für Woche hören bis zu 30000 Menschen das Wort
Gottes. Und Gott bezeugt sein Wort sowohl Christen wie auch Moslems und Hindus
durch Zeichen und Wunder, Heilungen unheilbar Kranker sowie Befreiung von
schlechten Gewohnheiten. Und sie begegnen dort auch der persönlichen Liebe
Gottes und werden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Der ganze Komplex dieses
Zentrums ist ein einziges Wunder. Bis zu 30000 Menschen ist auch die Möglichkeit
gegeben, sitzend an den Exerzitien teilzunehmen. Selbst Betten sind in dieser
Zahl vorhanden. Es ist alles sehr einfach, aber es funktioniert. Und es ist auch
immer genügend Wasser vorhanden, so dass sich alle waschen können.
Die
Vorbereitung für die Betreuung so vieler Menschen ist wahrhaft ein Dienst der
Liebe, an dem Hunderte beteiligt sind. Die schwierige Aufgabe, solche
Menschenmengen mit Essen zu versorgen, stellt an sich schon ein Wunder dar. Der
Direktor dieses Zentrums ist Pater Mathew Naickomparambil, ein Vinzentinerpater.
Er sorgt dafür, dass keiner, der dorthin kommt, aufgrund irgendwelcher Engpässe
wieder weggeschickt werden muss. Jeder wird mit offenen Armen empfangen. Von
Menschen, die kein Geld haben, wird nichts verlangt. Auch ist eine Voranmeldung
nicht erforderlich. Durch dieses Zentrum hat die Evangelisation in Kerala einen
großen Aufschwung genommen. Das Wort Gottes breitet sich ständig weiter aus,
weil diejenigen, die an den Exerzitien teilgenommen haben, in ihre Umgebung
zurückkehren und dort die Botschaft Jesu weitersagen.
Wer ins Zentrum kommt, hat
auch Gelegenheit, seine Probleme mit geistlichen Begleitern zu besprechen. Viele
Menschen erfahren dabei die Nähe und Hilfe Gottes. In der Beichte machen sie
dann die Erfahrung, dass Gott ihnen vergibt und sie befähigt, sich auch
mit ihren Mitmenschen zu versöhnen und Frieden mit ihnen zu schließen. Viele
fühlen sich dadurch innerlich erleichtert und befreit. Auch physische Heilungen
sind ein wichtiger Weg, auf dem Menschen die Gegenwart Gottes erfahren können.
Schwerkranke und Leidende kommen aus dem ganzen Land ins Zentrum und erhoffen
Heilung durch den lebendigen Gott. In die Krankenabteilung kommen wöchentlich an
die 400 bettlägerige Kranke, die dort durch Schwestern versorgt werden.
Die
Exerzitien werden gleichzeitig in 6 Sprachen gehalten. Die tägliche Eucharistie
und die eucharistische Anbetung sind wichtige Teile der Exerzitien. Dabei
treffen sich Menschen aller Sprachen zur Gemeinschaft in der Haupthalle. Die
meisten Heilungen geschehen während der Anbetungszeiten vor dem ausgesetzten
Allerheiligsten. Dabei fangen die Heilungen meist im seelischen Bereich an und
breiten sich dann über den Geist und den Körper aus.
Kontaktadresse in Indien
Divine Retreat Center
Muringoor P.O. 680 316
Chalakudy, Kerala
Indien
Tel.: 0091/488/242513
0091/488/243413
www.drcm.org